Ende gut, alles gut!

Mit etwas Abstand darf ich mich nun bei euch nach dem letzten Turnier der Saison melden. Das letzte Turnier, die Saudi Open presented by PIF, waren irgendwie auch ein Anfang, schließlich war es mein erstes Turnier auf der Asian Tour als zukünftiger Asian Tour-Spieler.

Grundsätzlich kann ich euch berichten, dass ich begeistert bin und mir erst in Riad so richtig klar wurde, was mir mit der Qualifikation für diese Tour gelungen ist.

Wenn der Vater mit den Sohne – eine Anreise mit Hürden

Die Saudi Open waren aus verschiedensten Aspekten für mich sehr speziell: Einerseits das erste Turnier auf der Asian Tour, andererseits war diesmal mein Vater mit mir unterwegs und hat mich als Caddy begleitet. Unsere gemeinsame Anreise ist dann beinahe schief gegangen. Mein Plan war, von Wien über Abu Dhabi nach Riad zu fliegen. Christian Jaritz (www.travelpro.at) hat mir wie immer die Tickets gebucht, allerdings habe ich die Rechnung ohne das Finale der Formel 1 gemacht. Der Flughafen in Abu Dhabi war am 7. Dezember um 18:00 Uhr komplett überfüllt, alle wollten nach Hause und Dad und ich wollten nach Riad. Am Ende haben wir es dann Gott sei Dank mit Gepäck so um 00:30 Uhr nach Riad geschafft.

Dirab Golf & Country Club

Am Montag haben wir dann ein wenig länger geschlafen, dann habe ich trainiert und am Nachmittag 9-Loch gespielt. Der Platz präsentierte sich in einem grandiosen Zustand, hatte durchaus seine Tücken: Die Fairways waren so rund 25 Meter breit und dann gab es zwar noch einen Rough-Streifen, aber aus dem Rough war es beinahe unmöglich den Ball eng an die Fahne zu spielen, weil die Greens unglaublich hart waren. Es waren sicher die härtesten Greens, auf denen ich heuer gespielt habe – und die Um- bzw. Einstellung darauf war nicht ganz einfach. Ich habe dann sofort noch das Pitch- und Chip-Training intensiviert, um mich auf die Bedingungen einzustellen. Mehr als begeistert war ich vom Rundherum des Turniers: Dieses Turnier braucht auch den Vergleich mit einem DP World Tour-Event nicht zu scheuen: Die Players Area und das Catering haben uns – hier ist auch mein Dad aufgeblüht – so richtig getaugt. In diesen Momenten wurde mir dann bewusst, dass ich nächstes Jahr bei (fast) jedem Turnier ein ähnliches Set Up genießen kann – ich kann es gar nicht erwarten.

Gemischte Gefühle

Grundsätzlich bin ich sehr gut ins Turnier gestartet: Mit einer 68er und einer 69er-Runde war ich nach den ersten beiden Runden in den Top-20 und sehr zufrieden. Das lange Spiel war sehr gut und ich habe mich auch mit den schnellen Greens anfreunden können. Am Wochenende, eigentlich war es ja Freitag und Samstag, ist es mir dann leider nicht mehr so einfach von der Hand gegangen. Das Spiel war in Ordnung, aber ich konnte keine tiefe Runde mehr nachlegen. Ich habe einige falsche Entscheidungen getroffen, nicht immer den „Lucky Bounce“ erwischt und dann wird es halt mit der Zeit mühsam. Die beiden 71er-Runden haben am Ende dann in Summe 279 (-9) und Platz 34 eingebracht. Summa Summarum bin ich dennoch zufrieden und freue mich einfach auf nächste Saison. Natürlich sind jetzt auch die 7.400 Dollar für diese Platzierung eine tolle Verbesserung, aber die Ausgaben haben es auch in sich. Wir Spieler müssen nun in den offiziellen Hotels wohnen und da rauscht es ganz schön in der Geldtasche. Dazu kommt der verpflichtende Caddy – in Summe daher auch in diesen Bereichen eine neue Welt für mich. ABER: Natürlich sind auch die Preisgelder in einer anderen Dimension.

Aller guten Dinge sind drei!

Am Ende des Jahres ist es natürlich an der Zeit Bilanz zu ziehen und auf die heurige Saison blicke ich mit großem Stolz zurück. Nach den vielen Enttäuschungen in den letzten Jahren hat es heuer bereits mit dem Sieg beim Audi Circuit Playoff gut begonnen. Das war zwar nur ein Show-Event, aber dennoch gibt einem ein Sieg immer Auftrieb. Apropos Auftrieb: Der Sieg bei den Nationalen Offenen Meisterschaften in Murstätten war dann der nächste Schritt. Mit fünf Birdies auf den letzten sechs Löchern habe ich Nervenstärke bewiesen und mit viel Selbstvertrauen geholt. Die Krönung des Jahres war dann der Sieg bei den Egypt Open auf der Asian Development Tour – gleichzeitig war das auch die Basis für den Aufstieg auf die Asian Tour. Bei all den Erfolgen verliere ich aber auch nicht aus den Augen, dass der Bandscheibenvorfall nach dem Turnier in Murstätten mich sehr schnell wieder auf den Boden geholt hat. Daher bleibe ich auch jetzt demütig und weiß, wie eng Erfolg und Niederlage beieinander liegen. Die nächsten ein, zwei Wochen werde ich nun aber genießen und mich dann wieder nach Weihnachten dem Training widmen, schließlich möchte ich meine große Chance, die Asian Tour-Karte 2026 auch wirklich nutzen.

In diesem Sinne vielen Dank nochmal an mein Team und meine Partner und frohe Weihnachten an alle. Genießt die Zeit mit euren Familien, genießt die Ruhe und dann auch alles erdenklich Gute für 2026 – geben wir Gas!

Euer

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