Triumph unter den Pyramiden

Geschafft, ich kann euch gar nicht sagen, welcher Granitblock – passend zu den Pyramiden hier in Kairo – mir mit diesem Sieg bei den Egyptian Open vom Herzen gefallen ist.

Die letzten Wochen waren wirklich eine enorme Belastung: Die Rückenprobleme vor rund 12 Wochen waren nämlich sogar ein kleiner Bandscheibenvorfall und das genau nach meinem Sieg bei den Nationalen Offenen Meisterschaften in Murstätten. Doch die letzten Wochen waren auch wieder der Beweis dafür, dass ich mir einfach ein perfektes Umfeld aufgebaut habe. Mit Dr. Bernhard Zwick, Dr. Robert Kocher, Physiotherapeut Tobias Schmied und Fitness-Coach Ernst Erlinger haben wir sofort ein perfektes Programm aufgebaut und bereits nach wenigen Wochen ist es wieder sehr gut gegangen. Dominic, der mich diese Woche als Coach, Caddy und Freund begleitet hat, meint sogar, dass ich seit Jahren nicht mehr so gut gespielt habe wie jetzt. In so einer Phase ist aber natürlich auch die Familie ein wichtiger Faktor: Meine Eltern und meine Schwester haben mir auch viel Kraft gegeben, um positiv zu bleiben und nach vorne zu blicken.

Guter Auftakt in die Woche

Bereits im Training habe ich mich gut gefühlt und mit Dominic noch an ein paar Feinheiten gearbeitet. Die Ausgangslage vor dem Turnier war auch klar: Mit Platz 28 in der Order of Merit war mein Ziel, über die Top-10 am Ende der Saison auf die Asian Tour aufzusteigen, doch noch sehr weit entfernt. Daher musste ein gutes Ergebnis auf den Tisch, bzw. nach vier Runden ins Clubhaus. Mit 65 Schlägen (5 unter Par) ist mir der Auftakt seht gut gelungen und ich konnte mich vorne positionieren. Am zweiten Tag kam dann leider der Einbruch: Der war aber gesundheitlicher und körperlicher Natur. Die Runde war ein reiner Kampf und mit Gliederschmerzen und Fieber war an diesem Tag die 68er-Runde wirklich extrem gut. Am dritten Tag ist es mir dann viel besser gegangen, leider habe ich einige Chancen nicht genutzt, die 66er-Runde hat dann schon gepasst.

Happy End mit größtem Erfolg

Ganz ehrlich, der letzte Tag war ziemlich, ja, nervenaufreibend. Ich hab gut geschlafen, hab mich auch sehr entspannt gefühlt, aber leider war mein Spiel dann nur so ‚lala‘. Das lange Spiel war gut, aber ich habe mir beim Putten das Leben sehr schwer gemacht. Es war mehr Wind als die letzten Tage und meine Distanz-Kontrolle beim Putten hat einfach nicht funktioniert. Ich habe einige Putts so zwischen 1 und 2 Meter übers Loch gehaut und mir dann immer „Wadlbeisser“ übrig gelassen. Dominic und ich haben die Putts dann aber gut gelesen und sie waren alle drinnen. Auf der Runde habe ich mich dann extrem gut auf mich konzentrieren können und hab erst nach meinem Abschlag auf Loch 18 Dominic gefragt, wie es steht. Am Ende war es schon noch ein wenig spannend, aber in Summe war es dann ruhig runtergespielt und mit zwei Schlägen Vorsprung konnte ich meinen bisher größten Triumph und auch meinen größten Scheck (21,875 Dollar – aber natürlich vor Steuern) einkassieren. Gerade im Moment meines Triumphs möchte ich aber auch mein Team und meine Partner erwähnen. Die medizinische Abteilung und meine Eltern habe ich schon erwähnt, jetzt folgt mein geniales Team: Dominic, der mich seit mehr als 10 Jahren unterstützt. Dann kommt meine „Medienabteilung“: Karlheinz „Jety“ Wieser und Andreas Holzmüller. Sie haben meine Pressearbeit und die Website im Griff. Dann haben wir Chris Jaritz, Daniel Seiser und das Team von www.travelpro.at, die mir meine Reisen und Trips organisieren und natürlich Gary Stangl, der sich um meine Partnerschaften kümmert – Jungs, es ist eine Ehre euch an meiner Seite zu haben. Danke!

Mit Vollgas ins Finale

Aufgrund der Siegerehrung habe ich meinen Shuttle-Bus zum nächsten Turnier versäumt und musste dann mit dem Uber auf die Reise zum Sokhna Golf Club machen. Leider hat das Internet nicht immer funktioniert, aber ich konnte trotzdem die ersten Glückwünsche bereits beantworten. Vielen Dank für all die Nachrichten und den Support! Diese Hilfe meiner Partner möchte ich natürlich auch noch erwähnen. Markus Gruber (Selmo), Jürgen Unterrainer (Burg Rabenstein – die schönste Golf-Simulator Location der Welt), Kim Wollf-Hettrich, Sophie Heinrich und Bernhard Loos (Audi Österreich), Niki Zitny & Niki Wiesberger (ÖGV), Johannes Goess-Saurau und Klaus Geyrhofer (Murhof), das Team von Ping mit Matt Cuthbert und Geoff Waddington, Raisa Räisänen (Macade), Charly Unterberger (the one under) und der Steirische Golfverband. Vielen Dank für alles, was ihr in den letzten Jahren für mich gemacht habt.

Ich bin wie gesagt schon wieder bei der nächsten Destination angelangt und werde morgen einmal einen Tag ausrasten und die Erlebnisse verdauen. Am Dienstag geht es bereits wieder weiter und jetzt stehen noch zwei Turniere am Programm. In der Order of Merit liege ich nun mit rund 35.200 Punkten auf dem 6. Rang und das würde mir eine Tourkarte für die Asian Tour 2026 bringen. Diese Chance möchte ich auf jeden Fall nutzen und ehrlicherweise sehe ich da auch noch Möglichkeiten, weiter nach vorne zu kommen.

In diesem Sinne werde ich nun endlich essen und dann mit der Beantwortung der Gratulationen weitermachen. Danke für alles – und haltet mir nächste Woche wieder die Daumen.

Euer

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